Online Programme und Apps gegen Depression

Online Programme und Apps gegen Depression

Die Online Welt dringt in immer mehr Bereiche unseres Lebens vor. Auch im psychologischen Umfeld gibt es ständig neue Anwendungen, die Menschen mit psychischen Problemen helfen sollen. Besonders viele Internetprogramme gibt es gegen Depression. Folgend die gängigsten Lösungen, die mir untergekommen sind:

Bei so gut wie allen genannten Online Tools gegen Depression wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Programme keinen Arztbesuch und keine Psychotherapie ersetzen. Viele empfehlen sie als Ergänzung zu Therapie, manche können überhaupt nur über einen Arzt, Psychologen oder Psychotherapeuten genutzt werden. Ich selbst sehe es ähnlich. Die Internetprogramme sind bei vielen Menschen hilfreich, bei manchen Menschen insbesondere jenen mit schweren Depressionen können auch gegenteilige Effekte hervorgerufen werden. Eine fachliche Begleitung kann Menschen hier besser schützen.

Online Programme gegen Depression

Online Programme gegen Depression

Stiftung Warentest hat laut ptaheute.de verschiedene Online Programme getestet und empfiehlt vier Programme: Deprexis, Get.On Depression Prävention, Get.On Depression Akut und Moodgym. Beschränkt empfohlen wurden iFight Depression, Novego und Selfapy.

Deprexis wird als Therapieprogramm für leichte bis mittelschwere Depression. Um Deprexis nutzen zu können ist eine ärztliche oder therapeutische Bestätigung des behandelnden Arztes oder Psychotherapeuten notwendig. Das Programm ist kostenpflichtig.

Ebenfalls bezahlt werden muss für die beiden Get.On Programme Depression Prävention und Depression akut.

Moodgym hat den großen Vorteil, dass es kostenfrei ist und man das Programm anonym nutzen kann. Ich habe das Programm selbst getestet und fand es sehr hilfreich. Genaueres können Sie hier erfahren.

Das Online Programm iFight Depression kann in Deutschland kostenlos über Ärzte oder Psychotherapeuten bezogen werden. In Österreich ist dies noch nicht möglich, hier müssen nach Auskunft von „Deutsches Bündnis gegen Depression“ noch rechtliche Aspekte geklärt werden.

Das Depressionsprogramm von Novego dauert 12 Wochen und ist ebenso kostenpflichtig wie selfapy. Laut ptaheute.de bemängelt Stiftung Warentest fehlende Wirksamkeitsbelege bei Selfapy, bei Novego sollen Studien methodische Schwächen gezeigt haben.

Apps gegen Depression

Die meisten Apps, die gegen Depression helfen sollen, haben einen Fokus auf Achtsamkeit und Protokollieren des eigenen Zustandes. Manche geben hier noch Anregungen um die Stimmung zu verbessern oder bieten Kurse zu verschiedenen Themen an. Sucht man hier im Internet nach geeigneten Lösungen, fallen immer wieder drei Namen: Arya, MyTherapy und Moodpath.

Mit der App Arya werden Wohlbefinden und Verhaltensweisen dokumentiert. Zusätzlich enthält das Programm über 150 Vorschläge für Wohlfühlaktivitäten, die in der App geplant und abgehakt werden können. Auf der Homepage wird ein Team von mehreren Psychologen angeführt, das hinter Arya steht. Der Download ist kostenfrei.

Die Smartphone-App MyTherapy bietet außer einem Stimmungstagebuch auch eine Erinnerungsfunktion für die Einnahme von Tabletten. Mit Forschungspartnern , wie der Charité Berlin, soll der medizinische Fortschritt durch die Analyse der gesammelten Nutzungsdaten unterstützt werden. Die App ist ebenfalls kostenlos.

Moodpath habe ich selbst getestet. Nach der Installation der App auf meinem Handy wurde ich dreimal am Tag zu meinem Gemütszustand und meinen Emotionen befragt. Diese Abfrage ist sehr schnell erledigt und störte mich deshalb nicht. Nach 14 Tagen gibt es dann immer einen Ergebnisbericht. Zusätzlich gibt es noch Audiodateien zu den Themen „Leichter Einschlafen“, „Meditieren“ und „Entspannen“. Es werden auch verschiedene Kurse zu Grübeln, Achtsamkeit, Entspannung, Selbstbewusstsein, Gefühle und Schlaf angeboten, diese sind allerdings kostenpflichtig. Ansonsten ist die App gratis.

Das mehrmals tägliche Achten auf meine Stimmung war sehr hilfreich für mich. Mir wurde dadurch bewusster, was meine Laune positiv beeinflusst bzw. negativ belastet. Ob Moodpath dann auch für Menschen mit mittleren bis schweren Depressionen hilfreich ist, wage ich hier nicht zu sagen. Eventuell kann es auch einen negativen Effekt haben, wenn mir dauernd vor Augen geführt wird, dass es mir sehr schlecht geht. Daher wie oben angeführt, ist bei stärkerer Beeinträchtigung eine Begleitung durch Arzt oder Therapeut zu empfehlen.

Generell sollte man sich bei Verwendung von Online Programmen und Apps informieren, ob hinter diesen Lösungen ein seriöser Anbieter steht. Liegt bereits eine psychische Erkrankung vor sollte vor der Verwendung ein Arzt oder Therapeut konsultiert werden.