Träume – warum sie für die Psychotherapie so wichtig sind

Träume – warum sie für die Psychotherapie so wichtig sind

Früher wurden Träume als Zufallsprodukt unserer Gehirnzellen angesehen. Heute spricht man Träumen wichtige Funktionen zu, wie etwa eine stabilisierende und regulierende Wirkung auf die Stimmung und eine gewisse Fähigkeit zur Problemlösung (1).

Sigmund Freud erkannte in seinem Werk „Die Traumdeutung“ (2) die Bedeutung der Träume für die Psychotherapie. Auch C. G. Jung beschäftigte sich intensiv mit Träumen.

Warum sind jedoch Träume so wichtig für die Psychotherapie? Hier gibt es verschiedene Erklärungen. Eugene Gendlin, ein wichtiger Vertreter der Personzentrierten Psychotherapie, meint dazu:

„Was dem Bewusstsein des Klienten weit entfernt liegt, kann nicht verarbeitet werden, doch wenn es in einem Traum auftaucht, kann es sofort verarbeitet werden.“ (3)

Mit anderen Worten ermöglicht der Traum einen Zugang zu unbewussten Inhalten wodurch es möglich ist, diese Inhalte zu verarbeiten. In der Therapie können so verdrängte Erlebnisse bearbeitet werden, was ohne einen Traum nicht möglich gewesen wäre.

Das Problem bei Träumen ist jedoch, dass sie in Bildern (bzw. auch akkustisch) und verschlüsselt wahrgenommen werden. Daher ist oft schwierig zu erkennen, welche Bedeutung sie haben. Traumarbeit in einer Therapie kann helfen, Träume einzuordnen und in die Erlebniswelt des Klienten zu integrieren.

Quellen:

(1) Finke, Jobst (2013): Träume, Märchen, Imaginationen; Ernst Reinhardt Verlag München

(2) Freud, Sigmund (1899): Die Traumdeutung; Deuticke Verlag (Leipzig, Wien)

(3) Gendlin, Eugene (1996/1998): Focusing-orientierte Psychotherapie, S. 316; J.g. Cotta’sche Buchhandlung (Stuttgart)