Psychische Belastungen während der Corona-Krise

Psychische Belastungen während der Corona-Krise

Die Einschränkungen während der Corona-Krise sind für die Bevölkerung sehr belastend. Die verschiedensten Faktoren nagen in dieser Situation an der Psyche:

– Durch die Isolation und die wenigen sozialen Kontakte leiden zahlreiche Menschen an Einsamkeit.

– Dazu kommt noch die Sorge um die Gesundheit und das Leben nahestehender (im Besonderen älterer) Menschen.

– Durch die wirtschaftliche Krise müssen viele um ihre berufliche Zukunft fürchten und durchleben Existenzängste.

– Die ungewohnte Situation, die ganze Zeit mit dem Partner und der Familie in einem Haushalt zu verbringen, führt zu Konflikten und Lagerkoller.

– Verstärkt wird das Ganze noch durch die Tatsache, dass es nicht absehbar ist, wie lange die Krise und die damit verbundenen Einschränkungen noch andauern, auch wenn die Entwicklung zuletzt in eine positive Richtung ging.

Der Umgang mit der Isolation

Was kann man nun am besten in dieser Situation tun? Bei starken psychischen Problemen sollte man sich unbedingt Hilfe holen. Wenn man wegen der Ansteckungsgefahr persönlichen Kontakt vermeiden will, stehen einem eine Reihe telefonischer Dienste zur Verfügung, manche sogar 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Ärzte und Psychiater sind in der Regel telefonisch erreichbar. Psychotherapeuten bieten Sitzungen über Telefon oder Videochat (z.B. Skype) an.

Zudem findet man im Internet zahlreiche Tipps, um in Zeiten der Corona-Krise besser zurechtzukommen. Hier finde ich zum Beispiel das Informationsblatt des Bundesverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) „COVID-19: Wie Sie häusliche Isolation und Quarantäne gut überstehen“ sehr hilfreich (1). Neben allgemeinen Tipps für die Isolation sind auch Hinweise zu Ängsten und Sorgen, zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen, zu Konflikten zu Hause sowie Maßnahmen gegen Langeweile angeführt.

Auch die Zehn Empfehlungen gegen den „Lagerkoller“ von Prof. Dr. Mühlig von der TU in Chemnitz lohnt es sich meiner Meinung nach durchzulesen.

Generell erscheinen mir vor allem folgende drei Punkte wichtig:

– sich eine Tagesstruktur schaffen
Ein regelmäßiger Tagesablauf gibt Sicherheit und es kehrt wieder mehr „Normalität“ in den Alltag ein. Bei Homeoffice ist es wichtig zwischen Arbeit und Freizeit Grenzen zu ziehen, räumlich und zeitlich.

– mit anderen Menschen in Kontakt sein
Auch wenn man nicht mehr persönlich mit Freunden und Verwandten reden kann, sollte man zumindest telefonisch in Kontakt bleiben. Eventuell kann man jetzt auch Personen anrufen, mit denen man sonst kaum Gelegenheit hat, zu sprechen. Eine nette Alternative zu Telefonaten sind Videochats, weil man sein Gegenüber da zumindest auf dem Bildschirm sehen kann.

– regelmäßig Bewegung und Sport machen
Bewegung im Freien unterstützt das Immunsystem und ist deshalb in Zeiten wie diesen besonders wertvoll. Für den Fall, dass man nicht hinausdarf, gibt es im Internet unzählige Videos mit Fitnessprogrammen, die man gut im Wohnzimmer durchführen kann.

(1) https://www.boep.or.at/psychologische-behandlung/informationen-zum-coronavirus-covid-19